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Der Kleine Prinz – Teil 1

“When I look at a gas nebula, all I see is a cloud of dust, but seeing the universe through your eyes I was able to experience… wonder.” – Q

 

Ich gebe zu, ich habe dieses Buch noch nie gelesen und auch nicht den Film gesehen. Ich habe natürlich davon gehört und auch schon mal das eine oder andere Bild gesehen, aber ich wußte nicht, worum es überhaupt geht und was passiert. Ich war gespannt.

Am Mittwoch ging ich in einen großen Buchladen in der Innenstadt und war sicher, das Buch dort zu finden. Ich suchte und übersah es irgendwie. Die Verkäuferin verwirrte mich dann noch damit, daß es wohl verschiedene Versionen und Übersetzungen gibt. Das, was sie mir zeigte, war eine Neuübersetzung, aber wenn ich die klassische Übersetzung möchte, dann sollte ich unten nachsehen und es gibt auch eine Ausgabe, die dem Film nachempfunden ist. Ich wollte mir den Klassiker wenigstens mal ansehen, aber ich fand ihn nicht. Also nahm ich das erste mit der Neuübersetzung. Inhaltlich wird es ja keinen Unterschied geben.

Am selben Abend fing ich zu lesen und beendete die ersten 3 Kapitel. Ich brauche immer etwas länger, um so etwas auf mich wirken zu lassen, manche Gedanken kommen mir manchmal erst Tage später. Aber das erste, was ich dachte, als ich das erste Kapitel mit dem Bild von dem Elefanten und der Schlange las war: Erwachsene sind so langweilig. Irgendwann geht die Fantasie verloren. Ich erinnere mich wie wir als Kinder so viele Abenteuer erlebt haben. Sogar in der Schulpause. Wir haben auf dem Schulhof Vampire gespielt, sogar einen Vampirclan gegründet, haben uns vorgestellt, daß die Gebüsche verzaubert waren. Auf er rechten Seite war das gute Gebüsch, da konnten wir durchlaufen, aber auf der linken Seite war das böse Gebüsch, da durften wir nicht rein, weil dann was ganz schlimmes passierte. Niemand ging in das böse Gebüsch. Ich hab mal in unserem Garten nach einem Schatz gegraben und dachte, die Lampe an meiner Zimmerdecke wäre lebendig und würde mich nachts auffressen. Es war eine häßliche Lampe und sie war gruselig. Ich war froh, als sie ausgetauscht wurde. Vielleicht ist mal als Kind einfach sorgenfreier, weil man nicht über Erwachsenenkram wie Rechnungen und Arbeit anchdenken muss und die Gedanken frei sind.

Ich dachte auch irgendwann an ein paar Sätze aus einem der Scheibenwelt-Romane. Tod ist durch die Stadt gelaufen, durch Menschenmengen und niemand der Erwachsenen hat ihn gesehen, obwohl er nicht unsichtbar ist. Die Leute haben ihn unbewußt wahrgenommen, aber der Verstand hat ihnen gesagt, sowas gibt es nicht, sowas sieht man nicht, es ist unmöglich und so haben sie ihn einfach nicht gesehen. Sie sahen nichts, was es nicht geben konnte. Für Kinder war alles noch möglich, also konnten sie ihn sehen. Wie den Elefanten in der Schlange. Oder das Schaf in der Kiste.

Als der Erzähler den kleinen Prinzen trifft, wird er gebeten, ein Schaf zu malen. Nur keine der Zeichnungen war gut genug. Eins war zu alt, das andere hatte Hörner. Am Ende zeichnet er aus Frust einfach eine Kiste und sagt, da ist das Schaf drin. Einfach, und doch genau das, was der kleine Prinz wollte. Das Schaf war perfekt, weil er es sich so vorstellen konnte, wie er es wollte.

Wir werden sehen, wie die Reise mit dem kleinen Prinzen weitergeht…

 

 

 

1 comment to Der Kleine Prinz – Teil 1

  • Sascha Biermanns

    Wenn dir das gelesene so zusagt, dann lass mich dir Walter Moers und seine Zamonien-Reihe empfehlen. Beginne ruhig beim ersten Band, bei “Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär” – und laß dich in das Reich entführen, das du so vermißt.
    Gottfried Keller dürfte dir ebenso gefallen, aber auch Bram Stoker, lies doch einfach mal den originalen Dracula …
    Ebenfalls sehr nett: Dean R. Koontz mit der Geschichte Zwielicht (orig. Twilight Eyes).

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