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An eventful week…

Letzte Woche um diese Zeit war ich nervös und ängstlich werden der bevorstehenden Operation. Am Montag war sie nun und ich habe sie jetzt hinter mir.

Ich sollte am Montag um 7 Uhr da sein, aber da ich ja immer Angst habe zu spät zu kommen, war ich natürlich schon früher da. 5.40 Uhr war auf keinen Fall zu spät. Jedenfalls ging es ab kurz vor 7 alles sehr schnell. Ich wurde aufgenommen, bekam mein Convention-Armband und durfte auf mein Zimmer. Leider war es ein 4er-Zimmer. Ich hatte vorher schon Angst vor einem Doppelzimmer, aber ein 4er-Zimmer musste ich erstmal verarbeiten. Ich musste aber sowieso erstmal meine OP-Klamotten anziehen und meine Tasche einschließen. Diese Hemden, die hinten offen sind, sind ja ganz toll. Naja, aber es musste halt sein. Die Schwester sagte mir dann, daß es gegen 7.45 losgeht. So schnell. Ich bekam immer mehr Angst, denn es wurde Ernst. Als ich dann kam und in meine Supernatural-Decke eingewickelt durch die Gänge geführt wurde (ich hab keinen Bademantel), gab es endgültig kein Zurück mehr. Dann wurde ich gepiekst und gefragt, wo ich herkomme und so weiter und dann bin ich im Aufwachraum aufgewacht mit ganz viel Druck auf der Blase. Und Halsschmerzen. Und plötzlich war die Operation schon vorbei. Ich weiß nicht, wie lange ich im Aufwachraum lag. Da war eine Uhr an der Wand, aber ich hatte meine Brille nicht auf. Der Mann neben mir schnarchte und mir war die ganze Zeit schwindelig. Ich bekam auch ständig Schmerzmittel und musste immer dringender aufs Klo. Ich konnte auch nicht richtig sprechen. Zwischendurch habe ich mitbekommen, wie 2 Schwestern vor meinem Bett standen und über meine OP gesprochen haben. Ich hätte so viel Blut verloren und die Schilddrüse war noch viel größer, als man vorher dachte und darum hätte das alles länger gedauert, außerdem war ein sehr großer Teil noch hinter meinem Brustbein und was war sehr schwer, das alles rauszuholen. Das hab ich alles nur am Rand mitbekommen, weil ich so dringend pinkeln musste, wie noch nie in meinem Leben.  Jemand links neben mir fragte nach der Uhrzeit und es war schon nach 13 Uhr. So schnell kann ein Vormittag um sein. Irgendwann wurde ich dann auf mein Zimmer geschoben und ich durfte kurz versuchen, mit der Hilfe von 2 Pflegern aufzustehen, weil ich auf die Toilette musste. Aber es klappte nicht und ich durfte nicht. Stattdessen musste ich mich hinlegen, wurde an einen Trop angeschlossen und sollte eine halbe Stunde warten, bis mein Kreislauf wieder stabil ist. Die längste halbe Stunde meines Lebens. Ich habs am Ende fast gar nicht mehr ausgehalten und es war so eine Erleichterung, als ich endlich pinkeln durfte. Als ob jede Last von mir fiel. Als das endlich erledigt war, konnte ich mich entspannen und auch an andere Dinge denken, wie zum Bespiel meinen Durst oder wie wahnsinnig heiß es in dem Raum war. Ich bekam ein Kühlpack zum Kuscheln. Ich habe es geliebt. Irgendwann später durfte ich sogar was essen, aber es war schwierig wegen der Halsschmerzen. Und die Betten im Krankenhaus waren extrem unbequem und ich konnte nicht schlafen. Und war immer noch unglaublich heiß. Meinen Zimmernachbarn war das auch anfgefallen und sie machten alle Fenster auf. Es half kaum etwas. Später sollte sich herausstellen, daß die alte Dame auf unserem Zimmer, die Heizung voll aufgedreht hatte, mitten im Sommer. Diese Frau war sowieo etwas durcheinander, sie hat auch die ganze Nacht ihren Koffer aus- und wieder eingeräumt, ihre Sachen sortiert und so weiter.

Zum Frühstück und Abendessen gab es ein Buffet, was gar nicht schlecht war. Es gab Croissants, verschiedene Sorten Brot und Brötchen, Aufschnitt, frisches Obst und Gemüse, Joghurt und Getränke. Aber essen war immer noch Schmerzhaft, ich bin froh, daß ich etwas runterbekommen habe. Am 2. Tag wurde noch einem eine Stimmbandspiegelung gemacht. Sehr unangenehm, nicht zu empfehlen. Es war scheinbar alles in Ordnung und ich fragte, wann ich endlich nach Hause darf. Der Arzt sagte, ich könnte sicher am nächsten Tag nach Hause. Ein paar Stunden später sagte eine andere Ärztin, daß man nochmal bis zum nächsten Tag abwartet und dann eine Entscheidung trifft. Meh. Ich wäre am liebsten sofort gegangen, in mein eigenes Bett. Dann kamen noch 2 Studentinnen, um mir noch mehr Blut abzunehmen. Die Zeit da war ansonsten ziemlich langweilig. Es gab zwar 2 Fernseher, aber niemand wußte, wie die angingen und ich hab die meiste Zeit Videospiele gespielt. Es gab Wifi, aber ich stelle fest, daß der Empfang für Netflix einfach zu schlecht war, schade. Nach einer weiteren Nacht mit wenig Schlaf wurde mir endlich diese Drainage entfernt. Das Auffanggefäß musste ich die ganze Zeit mit mir rumtragen, sogar aufs Klo. Endlich war das vorbei und ich war frei und durfte endlich duschen gehen. Aber erstmal gab es Frühstück. Während ich aß, kam die Ärztin rein und wollte mit mir sprechen, aber ich sollter erstmal aufessen und sie komme später nochmal vorbei. Aus irgendeinem Grund wurde ich da etwas nervös und machte mir alle möglichen Gedanken. Später kam sie dann tatsächlich noch einemal und hatte die Ergebnisse der Pathologie dabei. Da wird wohl routinemäßig die Schilddrüse nach der Entfernung hingeschickt. Sie guckte sehr ernst und sagte dann, man hätte einen Tumor gefunden, etwas bösartiges und das würde bedeuten, ich müsste eine Radiojodtherapie machen müssen. Sie hat soviel auf einmal erzählt, ich weiß gar nicht, ob ich das alles richtig verstanden habe. Verarbeiten konnte ich es jedenfalls nicht sofort. Ich hab dann nur gefragt, ob ich denn trotzdem nach Hause gehen darf. Ich durfte. Dann ging sie wieder, um Papiere fertig zu machen und mir einen Termin in der Nuklearmedizinischen Klinik zu besorgen und ich ging in der Zwischenzeit unter die Dusche. Endlich. Durch die Hitze war ich sehr verschwitzt und meine Haare sahen ziemlich schlimm aus und die Dusche tat so gut. Ich durfte sofort nach Hause, musste also nicht noch bis zu Nachmittag warten. Die Ärztlin gab mir noch die Unterlagen und verabschiedete sich. Sie war sehr nett und freundlich, ich mochte sie. Am Ende sagte sie noch “Keine Sorge, das ist die beste Art von Krebs, die man haben kann, das wird schon wieder.” Okay. Sie hat Recht, der Tumor ist raus und die restlichen Zellen, die eventuell noch übrig sind, werden mit dieser Therapie zerstört, also wird alles gut. Davon gehe ich jetzt einfach aus.

Ich zog mich an, packte meine Sachen und freute mich auch mein eigenes Bett und meine Couch und mein Kaninchen. Und vergaß, daß meine Haare noch naß waren und ich immer noch etwas schwitzte und es draußen kalt, naß und windig war. Und nun sitze ich hier mit einer Erkältung und erwarte gespannt den Termin am Mittwoch, wo ich mehr zu meiner Radiojodtherapie erfahren werden. Bis zum Beginn der Therapie soll ich möglichst wenig Jod zu mir nehmen, also kein Fisch, kein Jodsalz usw. Jetzt muss ich beim Einkaufen ganz genau auf die Zutaten achten. Aber auch das geht vorbei. Jetzt bin ich erstmal noch 1 Woche krankgeschrieben und was dann ist, werden wir sehen…

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